Aktueller Vergleich der betriebswirtschaftlichen Anwendungen

Das Angebot betriebswirtschaftlicher Anwendungen (engl. Enterprise Ressource Planning, kurz ERP) ist breit gefächert. Einige Angebote richten sich speziell an große Konzerne und mittelständige Betriebe, andere richten sich speziell an kleinere Betriebe. Dabei schwanken nicht nur die Kosten der Software, sondern auch der Funktions- und Leistungsumfang. Hier den Überblick zu behalten, ist nur mit sehr hohem Aufwand verbunden.

Umfassende Studie „ERP-Praxis“

Die Trovarit AG, welche sich anbieterneutraler Marktanalyst versteht, führt gemeinsam mit der RWTH Aachsen bereits seit 2004
umfassende Untersuchungen durch, die aufzeigen sollen, wie sehr die Anwender mit den eingesetzten ERP-Systemen aber auch mit dem Service der Anbieter zufrieden sind. Dieses Jahr wurde die Studie inzwischen zum siebenten Mal erneut durchgeführt.

Im Erhebungszeitraum März bis Juli 2014 wurden über 50 ERP-Systeme betrachtet. Dabei nahmen knapp 2.700 Unternehmen mit insgesamt mehr als 10.000 Teilnehmern an der Datenerhebung teil, welche eine der umfassendsten Studien in diesem Bereich darstellt. In der aller zwei Jahre durchgeführten Studie werden dabei insgesamt 34 Merkmale betrachtet, worunter neben der Implementierung und Einführung auch die tagtägliche Arbeit mit den Systemen zählen. Dabei stehen die einzelnen technologischen Details oder Funktionen weniger im Vordergrund. Viel mehr soll dargelegt werden, wie sehr die Anforderungen und Erwartungen mit den Angeboten und Leistungen der eingesetzten Software übereinstimmen.

Financial accountingDabei werden nicht die Meinungen der Geschäftsführer, sondern auch die der IT-Abteilungen und von den einzelnen Anwendern berücksichtigt. Mit Hilfe einer Skala werden die einzelnen Merkmale benotet, um so ermitteln zu können, sie sehr die Studienteilnehmer mit der Anwendung selbst und mit dem Anbieter zufrieden sind.

Die Ergebnisse dieser Studie bietet die Trovarit AG auf ihrer Webseite zur Bestellung bzw. zum Download an. Aus diesen kann man ableiten, dass die meisten Anwender nur wenig zu beanstanden haben. Im Schnitt wurde die Schulnote „gut“ vergeben. Vergleicht man die Ergebnisse mit denen aus dem Jahre 2012 wurden insbesondere der Service, aber auch Updates und Releasewechsel besser beurteilt. Hingegen wurde insbesondere die oft Cloud-Fähigkeit kritisiert. Hier mussten Anbieter Benotungen von „mäßig“ bis „katastrophal“ hinnehmen.

Generalisierung contra Spezialisierung

kalendereintragVorrangig große und namhafte Softwareanbieter bieten ERP-Lösungen meist in einer generalisierten Form an. Dies hat zur Folge, dass Bewertungen mit unter schlechter ausfallen als im Vergleich zu kleinen Softwareanbietern, deren ERP-Lösungen für unterschiedliche Branchen spezialisiert sind und gezielt kleinere Unternehmen ansprechen. Gerade diese Spezialisierung sorgt im Schnitt für eine bessere Nutzbarkeit. Aber auch der Support wird bei kleinen Softwareanbietern häufig besser bewertet.

So verwundert es nicht, dass die Rangliste von ERP-Lösungen angeführt werden, die sich auf kleine und mittlere Unternehmen mit maximal 500 Mitarbeitern, während Lösungen für größe Betriebe sich häufiger im Mittelfeld bewegen.

Als Gewinner der Studie geht die Software Fibunet hervor, welche seit ihrer Teilnahme an der Studie bereits zum dritten Mal in Folge Bestnoten sowohl für die ERP-Lösung als auch für den Anbieter selbst erzielt. Besonders hervor gehoben wurden die Funktionalität, Performance, Integrationfähigkeit und das Preis-/Leistungsverhältnis. Aber auch die überdurchschnittlich hohe Nutzungsdauer zeugt davon, dass die Anwendung sehr guten Zuspruch findet.

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