Corona treibt Autopreise auf Rekordhoch – Darlehenszinsen weiterhin auf Tiefstand
Gleich, ob wir uns nach einem Gebraucht- oder Neuwagen umschauen, für den Autokauf werden wir in Coronazeiten ordentlich zur Kasse gebeten. So lagen die Neuwagenpreise 2020 durchschnittlich um 8,2 Prozent höher als im Vorjahr. Während die Anschaffungskosten für Gebrauchtwagen im ersten Pandemiejahr fielen, legten sie 2021 ordentlich zu: Im April erreichten die Gebrauchtwagenpreise einen neuen Höchstrekord – die Tendenz ist weiterhin steigend.
Gründe für den enormen Preisanstieg
Die Coronazeit war von Produktionsstopps und infolgedessen langen Wartezeiten für Neuwagen geprägt. Insgesamt wurden deutlich weniger hergestellt als zuvor. Darüber hinaus sank die Nachfrage seitens Unternehmen und Autovermietern zur Erweiterung ihres Fuhrparks. Früher landeten diese Neufahrzeuge nach verhältnismäßig kurzer Nutzungsdauer als Gebrauchtwagen wieder auf dem Markt, in der Coronazeit war dies nicht der Fall. Dies führte dazu, dass es heute ein deutlich kleineres Angebot im Secondhand-Bereich gibt.
Mittlerweile zeigt sich jedoch ein starker Nachholbedarf bei den Gebrauchtwagenkäufern. Die Lockdowns machten die Autobesichtigung vor Ort unmöglich, infolge dessen wurden weniger Fahrzeuge gekauft. Viele Menschen entscheiden sich jedoch nunmehr aus Angst vor dem Virus für die Anschaffung eines Autos. Somit besteht zurzeit mehr Nachfrage, was naturgemäß zu einem geringeren Angebot führt. Zudem nimmt die Lieferkrise bei Mikrochips kein Ende, die Neuwagenproduktion ist dadurch merkbar eingeschränkt.
Niedrigzinsphase sorgt weiterhin für günstige Darlehen
Während die Autopreise kontinuierlich steigen, befinden sich die Kreditzinsen weiterhin auf einem Tiefstand. Die Zahlen sprechen für sich:
- knapp sechs Prozent günstiger sind Autodarlehen aktuell
- das bedeutet, sie sind nur knapp halb so teuer wie beispielsweise im Jahr 2013
Einen Budgetcheck machen, um zu prüfen, welches Auto man sich leisten kann, ist zum einen empfehlenswert. Er sorgt für Sicherheit, dass man sich nicht übernimmt und später in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Zum anderen sollte auf einen Kreditvergleich nicht verzichtet werden, denn es gibt je nach Anbieter Zinsunterschiede von im Schnitt bis zu über 80 Prozent. Ob Privatpersonen, Unternehmer oder Selbstständige in der Gründungsphase, hier geht es um hohe Einsparungen, die teilweise einen Gebraucht- oder Neuwagenkauf erst realisierbar machen.
Warum Kredite über den Autohändler teurer sein können
Neu- und Gebrauchtwagen werden vermehrt über einen Kredit finanziert. Gemäß der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) handelt es sich bei fabrikneuen Fahrzeugen um 62 Prozent, bei Secondhand-Autos um 51 Prozent. Die Finanzierung erfolgt in der Regel über einen entsprechenden Partner des Händlers. Oft halten sie ausschließlich die Darlehensangebote eines einzigen Finanzierungspartners bereit, zum Beispiel die Bank des Fahrzeugherstellers. Selten sind es mehr als zwei oder drei, womit sowohl die Vergleichsmöglichkeit als auch die Auswahl gering ist.
Wer glaubt, dass aufgrund der Niedrigzinsen überall ein günstiger Kredit zur Verfügung steht, täuscht sich. Tatsache ist vielmehr, dass es signifikante Unterschiede gibt. Die Chance, beim Autohändler eines der erschwinglicheren Finanzierungsangebote zu erhalten, ist eher gering. Gleich, wofür man einen Kredit aufnehmen möchte, das Vertrauen in nur eine Bank oder wenige Geldinstitute kann Darlehensnehmer teurer zu stehen kommen als nötig. Online-Vergleiche verhelfen uns, auf unkomplizierte Art und Weise den individuell günstigsten Kredit herauszufinden und somit das Budget bestmöglich zu schonen.
Beispiele Zinsunterschiede in Eurobeträgen
Wie bereits zuvor erwähnt, gibt es durchschnittliche Unterschiede von über 80 Prozent. In Eurobeträgen ausgedrückt stellen sich diese anhand zweier Beispiele wie folgt dar:
- Finanzierung Gebrauchtwagen – Kaufpreis: 25.711 Euro, Zinsunterschied über sechs Jahre: bis zu rund 9.400 Euro
- Finanzierung Neuwagen – Kaufpreis: 36.340 Euro, Zinsunterschied über sechs Jahre: bis zu 13.300 Euro
Tipps für Autokäufer
Autohändler bieten sowohl für Gebraucht- als auch Neuwagen bereitwillig die Angebote Ihrer Finanzierungspartner an. Käufer nutzen sie oft gerne ohne lange zu überlegen, denn meist handelt es sich um bekannte Banken. Außerdem ersparen sie sich somit die vermeintliche Mühe, selbst einen Anbieter ausfindig zu machen. Jedoch sollte man wissen, dass ein Autohändler von der Bank für jeden vermittelten Kredit eine Provision erhält. D.h., er hat ein besonderes Interesse daran, den Kunden von der entsprechenden Darlehensofferte zu überzeugen.
Durch einen Anbietervergleich profitiert man nicht nur von der Möglichkeit, einen kostengünstigeren Kredit auszumachen, sondern man hat einen weiteren Vorteil: Der Kunde kann dem Autohändler die Zahlung des Kaufpreises in einer Summe bezahlen. In diesem Fall stehen in der Regel lohnenswerte sogenannte Barzahlerrabatte im Raum, die individuell verhandelbar sind. Sie sind sowohl für Neu- als auch Gebrauchtwagen verfügbar.
Bis zu 20 Prozent kann er betragen, wobei es sich laut ADAC für Neuwagen im Durchschnitt um elf Prozent handelt. Grundsätzlich spielt das anvisierte Fahrzeug eine Rolle: Während bei gebrauchten Autos der Spielraum kleiner ist, werden besonders hohe Rabatte bei absatzschwachen Neuwagen gewährt. Selbst eine über den Händler angebotene Nullprozentfinanzierung der Partnerbank kommt fast immer teurer als ein Kauf mit Barzahlerrabatt.
Interessant ist außerdem eine Studie des ADAC mit folgendem Ergebnis: Die höchsten Sparpotentiale erwarten Käufer eines Neuwagens über das Internet. Die dort gebotenen Rabatte sind teilweise bis zu fünf Prozent höher als bei einem stationären Autohaus. Es lassen sich somit sowohl finanzielle Einsparungen durch einen Online-Kreditvergleich als auch durch den Neuwagenkauf über das Netz erreichen.