Vom Schlosser zum Internet-Unternehmen

endlich-selbständig: Hallo Herr Nitzsche! Es freut uns, dass Sie sich einige Minuten für uns Zeit genommen haben, um uns und unseren Lesern einen interessanten Einblick in Ihre Arbeit und in Ihren Werdegang zur Selbständigkeit geben.

Rüdiger Nitzsche: Hallo! Sehr gerne.

endlich-selbständig: Sie sind Inhaber der Firma GN2-netwerk. Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch kurz einmal vor.

Rüdiger Nitzsche: Mein Name ist Rüdiger Nitzsche und bin, wie bereits erwähnt, Inhaber der GN2-netwerk. Begonnen habe ich 2001 mit der (Teil)Selbstständigkeit. Damals als klassischer PC-Schrauber, später folgte eine Spezialisierung auf die Betreuung von Firmennetzwerken. Durch die Zusammenarbeit mit meiner Frau, die ab 2003 als Freelancer im Bereich Grafik- und Webdesign tätig war, hat sich der Tätigkeitsbereich immer mehr Richtung Webentwicklung/Design und Programmierung verschoben. Mittlerweile haben wir uns stark auf den Bereich Webshops mit OXID spezialisiert. Unser festangestelltes Team (momentan 4 Mitarbeiter, bald 5) besteht aus Designern und Programmierern, so dass wir alle relevanten Tätigkeiten wie Shopdesign, Umsetzung und individuelle Schnittstellenprogrammierung selbst abwickeln können. Ergänzt wird das Ganze um langjährige Netzwerkpartner für Consulting und den Bereich SEO/SEM.

endlich-selbständig: Waren Sie schon immer im IT-Umfeld tätig? Und was war der entscheidende Punkt sich selbständig zu machen?

Rüdiger Nitzsche: Ich bin ein klassischer Quereinsteiger (gelernter Lokomotivschlosser, später als Monteur im Anlagenbau tätig). Ich hatte mich schon immer für Computer und Internet interessiert und stand irgendwann vor der Entscheidung, entweder weiterhin auf Montage zu fahren oder noch mal etwas komplett neues zu probieren. Also entschied ich mich für die zweite Variante. Das fand ich entschieden spannender

endlich-selbständig: Wenn Sie etwas zurückdenken… Hat alles, besonders in der Gründungsphase, so geklappt wie Sie es erwartet haben?

Rüdiger Nitzsche: Ich muss zugeben, dass ich relativ blauäugig in die Selbstständigkeit gestartet bin, ohne zu wissen, was da alles an Formalitäten und sonstigen Dingen dran hängt. Allerdings war von Anfang an alles privat (aus der Familie) finanziert, um sich nicht von Banken abhängig zu machen. Das funktioniert bis heute so, und bin sehr stolz auf diesen Umstand.

endlich-selbständig: Sie sagten, dass Sie klassischer Quereinsteiger waren. Worin lag die Schwierigkeit von heute auf morgen selbständig zu werden?

Rüdiger Nitzsche: Nun, neben der Firmengründung habe ich parallel eine halbe Stelle als Systemadministrator an einer FH angenommen. Das war zum Anfang perfekt, um zumindest eine Grundabsicherung zu haben und trotzdem Zeit für den Aufbau der Firma zu haben.

endlich-selbständig: Welche Dinge sollte man sich in Ihren Augen vor der Selbständigkeit überlegen?

Rüdiger Nitzsche: Man sollte sich eine entsprechende Nische suchen. Außerdem sollte man viel Ausdauer mitbringen und die Bereitschaft, entschieden länger als normale Angestellte zu arbeiten. Auf große Urlaube sollte man vorerst verzichten. Wenn man zu diesen Schritten bereit ist, klappt das schon. (grinsend)

endlich-selbständig: Was würden Sie abschließend unseren Lesern und potenziellen Gründern mit auf den Weg geben?

Rüdiger Nitzsche: Von Anfang an ein vernünftiges CRM einsetzen. Strukturierte Daten zu Kunden und Projekten sind das Herzstück jeder Firma (gerade auch was Kalkulationen und Planungen angeht). Außerdem empfehle ich die Praktizierung von Open Source im wirklichen Sinne (Teilen von Wissen etc.), damit werden potentielle Kunden eher und nachhaltiger auf einen aufmerksam als durch klassische Marketingmaßnahmen. Und eins der wichtigsten Dinge: Unbedingte Ehrlichkeit zu Euch und Euren Kunden (niemals Aufträge annehmen, die man nicht realisieren kann. Schlechte Nachrichten verbreiten sich viel mehr und schneller als positive).

endlich-selbständig: Das war ein sehr interessanter Einblick in Ihren Einstieg. Vielen Dank für Ihre Zeit und weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Unternehmen, der GN2-netwerk.

Rüdiger Nitzsche: Sehr gerne. Danke.

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