Was ist die Cloud und welche Vorteile bietet sie?
Der Begriff „Cloud“ (deutsch: Wolke) ist in der IT-Welt zu einem Modewort geworden. Alles wird plötzlich in der Cloud angeboten. Die Funktionsweise ist aber nichts Neues. Man könnte auch den Empfang und den Versand von E-Mails als Cloud-Service bezeichnen. Und E-Mails werden bereits seit den 80er Jahren versendet.
Was ist eigentlich die Cloud?
Im Prinzip besteht die Cloud aus mehreren Servern in einem oder mehreren Rechenzentren (u.U. verteilt auf mehrere Länder und Kontinente), worauf Cloud-Anbieter ihre Software oder andere Services ihren Kunden vermieten. Firmen müssen sich also keinen Server mehr kaufen, die benötigte Software installieren und sich um die Administration und Wartung des Servers kümmern. Bei einem Cloud-Anbieter kann einfach die gewünschte Software über das Internet genutzt werden. Alle Daten werden auf den Servern im Rechenzentrum gespeichert. Somit kann der Anwender von überall aus auf seine Daten über das World Wide Web zugreifen.
Die Vorteile von Cloud-Computing
Cloud-Dienste kommen gerade bei Unternehmen sehr gut an. Aber auch Privathaushalte kommen immer mehr in den Genuss der Cloud. Hier einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Offline-Systemen:
- Geringere Kosten: In Firmen müssen keine Server angeschafft werden, welche durch Mitarbeiter gewartet werden müssen. Auch die Software ist meist günstiger gemietet als teuer gekauft.
- Homeoffice problemlos möglich: Da die Daten auf Servern im Rechenzentrum gespeichert sind, können diese mit den richtigen Zugangsdaten von überall abgerufen werden. Somit ist ein Homeoffice ohne hohen Aufwand möglich. Auch können weitere Standorte eines Unternehmens problemlos integriert werden, da die Daten ohnehin nicht im internen Firmennetzwerk liegen.
- Daten sind auch mobil verfügbar: Müssen Sie unterwegs an Ihre Daten, können Sie diese mit Ihrem mobilen Endgerät (Handy, Tablet, usw.) einfach abrufen, sofern der Cloud-Anbieter den Dienst hierfür zur Verfügung stellt.
- Automatische Backups: Da Ihre Daten beim Cloud-Anbieter im Rechenzentrum gespeichert sind, müssen Sie sich um Datenverluste keine Sorgen mehr machen. Von Ihren Daten werden dort in der Regel regelmäßig Backups erstellt. Auch wenn einmal eine Festplatte im Server im Rechenzentrum den Geist aufgibt, sind Ihre Daten dennoch durch redundante Systeme nicht verloren.
- Skalierbare Ressourcen: Benötigen Sie einmal mehr Speicherplatz oder mehr Leistung für Ihren Server, können Sie dies einfach bei Ihrem Cloud-Anbieter erhöhen. Sie müssen nicht wie früher einen neuen Server kaufen und neu konfigurieren. In der Cloud können Sie einfach weitere Ressourcen dazu buchen oder auch wieder abbestellen. So müssen Sie nur das zahlen, was Sie wirklich benötigen und nutzen.
- Keine Installation nötig: Bei reinen Cloud-Applikationen müssen Sie nichts mehr installieren. Sie können sich einfach im Internet anmelden und die Software nutzen. Diese Programme sind i.d.R plattformunabhängig. Sie funktionieren also mit nahezu allen Betriebssystemen. Einige Programme benötigen weiterhin eine Installation wie z.B. Dropbox oder Spotify. Diese Programme kommunizieren direkt mit den Cloud-Servern.
- Automatische Updates: Für Cloud-Programme müssen Sie keine Updates installieren. Trotzdem nutzen Sie immer die aktuellste Version. Der Cloud-Anbieter installiert Updates direkt auf seinen Servern, welche für Sie sofort verfügbar sind.
- Hohe Datensicherheit: Gerade für kleine Unternehmen ist die Cloud interessant. Für wenig Geld erhalten sie eine professionelle Infrastruktur, mit welcher die Daten sehr gut vor Datendiebstahl geschützt sind.
Nachteile der Cloud
- Permanente Internetverbindung benötigt: Für das Arbeiten in der Cloud benötigen Sie eine ständige Internetverbindung. In der heutigen Zeit der Internet-Flatrates sollte dies aber kein Problem mehr darstellen.
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Daten können auch im Ausland gespeichert werden: In Deutschland haben wir strenge Datenschutzgesetze. Das ist für Cloud-Kunden von großem Vorteil, da selbst der Staat nur bei begründetem Verdacht Ihre Daten anfordern kann. Liegen Ihre Daten aber auf Servern in anderen Ländern (insbesondere den USA), kann dies aber anders aussehen. Informationen darüber wo Ihre Daten gespeichert werden, erhalten Sie bei Ihrem Cloud-Anbieter.
- Maßnahmen zur Datensicherheit schwer beeinflussbar: Da die Daten in der Cloud und nicht auf eigenen Servern gespeichert ist, muss dem Cloud-Anbieter vertraut werden, damit dieser Ihre Daten u.a. vor externen Angriffen sicher speichert.
- Nicht alles funktioniert mit der Cloud: Zwar wird das Angebot an Cloud-basierter Software immer größer, bis aber jedes Offline-Programm auch im Browser funktioniert, wird wohl noch viel Zeit vergehen. Einige Programme sind sehr komplex und sehr rechenintensiv, was die Bereitstellung als reine Cloud-Software sehr aufwändig macht.
Einige bekannte Anbieter von Cloud-Software
Sicherlich sind Sie auch schon das ein oder andere Mal über eine Software gestolpert, welche die Cloud nutzt:
- Spotify: Die Musik wird nicht lokal gespeichert (was in einem kostenpflichtigen Tarif ebenfalls möglich ist). Die Musik können Sie sich einfach über das Internet auf Ihrem PC, Smartphone oder Tablet anhören. Eine Playlist die auf dem PC angelegt wurde, ist auch auf Ihrem mobilen Endgerät verfügbar. Die Playlist wird auf dem Server gespeichert und wird mit den Endgeräten synchronisiert.
- Dropbox: Mit der Software Dropbox werden Dateien, welche in einem bestimmten Ordner auf dem eigenen PC liegen mit der Cloud synchronisiert. Melden Sie sich mit dem selben Account an einem anderen Endgerät an, werden automatisch alle Daten aus der Cloud heruntergeladen. Auch Änderungen werden automatisch mit Ihren Endgeräten synchronisiert.
- Google Drive: Ein sehr interessantes Produkt bietet Google mit ihrem Produkt Google Drive. Zum einen stellt dies eine ähnliche Funktionalität wie Dropbox bereit und zum anderen können Sie hier ein Office System in der Cloud nutzen. Die erstellten Dokumente können auf dem Google Drive Speicher abgelegt werden oder in gängigen Dateiformaten heruntergeladen werden.
- Apple iCloud: Apple hat die Cloud bereits fest in seine Produktpalette integriert. Wird die selbe Apple-ID auf mehreren Endgeräten (z.B. MacBook, iPad und iPhone) verwendet, werden die Daten mit der iCloud synchronisiert. Somit werden beispielsweise Programme mit den selben Daten gefüttert. Werden Fotos mit dem iPhone geschossen, werden diese mit der iCloud synchronisiert und können auch auf dem MacBook betrachtet werden.